Wie wirkt Corona auf Forschung und Innovation in innovativen Unternehmen? – Ergebnisse einer Unternehmensbefragung des BMWi

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zwischen dem 9. und 30. April rund 1.800 innovative Unternehmen befragen lassen, davon 86% KMU. Ziel der Umfrage war es einen Überblick über aktuelle Schwierigkeiten der KMU bei ihren unternehmerischen Aktivitäten im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation zu bekommen. 

Abgefragt wurde dabei auch die Zustimmung zu Aussagen über staatliche Förderung von F&E&I-Aktivitäten, konkret zur Entbürokratisierung und Beschleunigung der Antragsverfahren, zur gestiegenen Bedeutung der Förderung aufgrund der Pandemie und zur staatlichen Unterstützung bei der Stärkung von Resilienz und Innovationsmanagement. Alle Aussagen trafen auf starke Zustimmung

Die interessanteren Antworten gab es aber auf die Frage: „Welche unmittelbaren Folgen zeichnen sich nach Ihrer derzeitigen Einschätzung für Ihre F&E-Aktivitäten ab?“ 

So wird ein Großteil der Unternehmen die Laufzeit ihrer F&E&I-Projekte verschieben/verlängern (75%) und die Hälfte wird Projekte unterbrechen (54%). Unmittelbare inhaltliche Anpassungen nehmen 27% der Unternehmen vor. 

24% der Unternehmen brechen Projekte ab und bei immerhin 7% werden alle F&E&I-Aktivitäten eingestellt. 22% verkleinern Projekte und bei nur 3% der Unternehmen werden bestehende Projekte vergrößert, 21% starten neue F&E&I-Aktivitäten. 

Die am häufigsten durch die Pandemie bedingten genannten Probleme im Umgang mit F&E&I-Projekten waren: 

  • 59% – Unsicherheit über den Zeitpunkt der Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität
  • 58% – Mangelnde physische Treffen (Gründe: Homeoffice sowie Vermeidung von Dienstreisen) 
  • 54% – Eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit der Mitarbeiter in Unternehmen und F&E- Institutionen (z.B. durch die Betreuung von Kindern und bedürftigen Angehörigen)
  • 52% – Nachfrageausfall bzw. -veränderung 

„Unvollständige Digitalisierung von Arbeitsabläufen und Prozessen“ wurde hingegen von 21% der Unternehmen als ein Problem benannt. 

Bundesminister Peter Altmaier zur Veröffentlichung der Befragung: 

„Innovationen sind zentral für Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze und Wachstum – das gilt für einzelne Unternehmen ebenso wie für unsere Volkswirtschaft als Ganzes. Das Konjunkturprogramm für unseren Neustart nach der Krise muss daher neben Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit vor allem auch Innovationen fördern. Mit Lösungen „made in Europe“ in Bereichen wie Cloud-Infrastruktur, Wasserstoff und Energieeffizienz können wir uns nicht nur als Wirtschaftsstandort zukunftsfest aufstellen, sondern auch zur Erreichung der Klimaziele maßgeblich beitragen. Vor allem KMU werden wir deshalb weiterhin nach Kräften bei Forschung und Entwicklung unterstützen.“

Hier finden Sie weitere Informationen zur Befragung

https://www.zim.de/ZIM/Redaktion/DE/Meldungen/2020/1/2020-05-26-corona-befragung-ergebnis.html