Studie: Digitalisierungsgrad steigt weiter an

D21 Digital Index 2019/2020 liefert ein umfassendes Lagebild zur digitalen Gesellschaft

Die Initiative D21 hat erneut den D21 Digital Index 2019/2020 veröffentlicht. Die Studie liefert ein umfassendes jährliches Lagebild zur digitalen Gesellschaft in Deutschland und bietet damit eine Basis für aktuelle und zukünftige Entscheidungen durch politische, wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Akteure. Zur Schaffung des Lagebildes wird der Digitalisierungsgrad der Gesellschaft auf einer Skala von 1 bis 100 Indexpunkten ermittelt. Integriert werden dabei die Subindizes Zugang, Nutzungsverhalten, Kompetenz und Offenheit. In der aktuellen Studie 2019/2020 wird zum ersten Mal auch die gewachsene Bedeutung von Smartphones berücksichtigt.

Abbildung1: Digital-Index der deutschen Bevölkerung mit den einzelnen Subindizes und dem Verlauf der letzen Jahre.

 

Grundgesamtheit der Befragung ist die deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. Mit Hilfe von persönlichen Interviews, durchgeführt von Kantar, wurden 20.322 Strukturbefragungen vorgenommen – davon 2.019 als Vertiefungsbefragung.

Insgesamt konnte die bereits in den letzten Jahren erkennbare Entwicklung der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft bestätigt werden. Der Digitalindex der deutschen Gesellschaft legt erneut um drei Punkte zu und steigt damit auf 58 Punkte an. Grund dafür ist ein Zuwachs in allen vier Subindizes Zugang, Kompetenz, Nutzungsverhalten und Offenheit gegenüber digitalen Themen (vgl. Abbildung 1). Damit zeigt sich, dass die deutsche Gesellschaft mit den Entwicklungen der digitalisierten Welt mithalten kann und neue Technologien mit einer gewissen Offenheit und Kompetenz begegnet. Trotzdem ist immer noch ein Graben zwischen den an der Digitalisierung teilhabenden und dem im digitalen Abseits stehenden Bürgern auszumachen.

Über 85% der Bevölkerung sind mittlerweile online – das ist ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten. Diese Entwicklung ruht vor allem den auf seit Jahren stetigen Zuwachsraten beim mobilen Internet. Die älteren Generationen sowie Frauen und Personen mit niedriger Bildung nutzen das Internet tendenziell noch deutlich seltener. In Sachsen-Anhalt nutzen derzeit 78% das Internet und 66% das mobile Internet. Damit liegt Sachsen-Anhalt im Vergleich mit den anderen Bundesländern auf dem vorletzten Platz.

Anhand des Digitalisierungsgrades lässt sich die Gesamtbevölkerung in drei Hauptgruppen der digitalen Gesellschaft eingruppieren (vgl. Abbildung 2). Die digital Alleinstehenden (Digitalisierungsgrad bis 40 Punkte) entsprechen ca. 18% der Bevölkerung und können mit der Entwicklung der Digitalisierung nur schwer Schritt halten sowie keinerlei Berührungspunkte mit dem Internet aufweisen. Digital Mithaltende (Digitalisierungsgrad zwischen 41 und 70 Punkten) entsprechen 38% der Bevölkerung und haben eine gewisse Sicherheit aber auch Vorsicht im digitalen Umfeld. Dennoch stehen sie der Digitalisierung tendenziell offen zumindest aber neutral gegenüber. 

Abbildung 2: Hautpgruppen der digitalen Gesellschaft

An der Spitze mit 44% befinden sich die digitalen Vorreiter (Digitalisierungsgrad mit mehr als 70 Punkten). Diese Gruppe weist ein vielfältiges Nutzungsverhalten und ausgeprägte digitale Kompetenzen sowie starkes Interesse an neuen Technologien auf.