Studie: Digitalisierung wird von keinem Unternehmen mehr abgelehnt

Zum fünften Mal in Folge untersucht Tata Consultancy (TCS) und Bitkom Research den Status quo der digitalen Transformation deutscher Unternehmen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Untersuchung stand das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und die Fragestellung „Wie Unternehmen digitale Technologien einsetzen“.

Stichprobenartig wurden 455 computerstütze Telefoninterviews durchgeführt. Befragt wurden Führungskräfte, die im Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind, d. h. Geschäftsführer, Mitglieder des Vorstands sowie Entscheider aus den Bereichen IT, digitale Technologien und operatives Geschäft. Es gab vier inhaltliche Schwerpunkte der Befragung: 

  1. Stellenwert der Digitalisierung im Unternehmen 
  2. Einsatz von digitalen Schlüsseltechnologien mit Fokus auf KI 
  3. Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmensbereiche 
  4. Investitionsabsichten, Hürden und Potenziale

Insgesamt zeigt sich, dass kein einziges der befragten Unternehmen die Digitalisierung pauschal ablehnt – mehr als 85 Prozent sind offen für die digitale Transformation. In mehr als 50 Prozent der Unternehmen ist die Digitalisierung an eine bestimmte Person gebunden, am häufigsten ist dies der Chief Information Officer (CIO). Großunternehmen etablieren dagegen immer häufiger eine eigene Rolle, die des Chief Digital Officer (CDO). Bei mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen gibt es ganze Digitalisierungsteams bzw. eine Digitalisierungseinheit.

Fokus auf die Schlüsseltechnologie KI

Vom KI-Einsatz versprechen sich die befragten Unternehmen vor allem Kosteneinsparungen, Ressourcenminimierung, neue Innovationen, Effizienzsteigerung und Angebotsoptimierung.  Die Anwendungsfelder von KI-Technologien sind vielfältig, auf den vorderen drei Plätzen befinden sich der Einsatz in der Logistik (57 Prozent), das Personalwesen (56 Prozent) und die Buchhaltung (53 Prozent). Zusätzlich beschäftigen sich vier von zehn der befragten Unternehmen mit den Chancen von KI für den Bereich der IT (45 Prozent). Ebenfalls gefragt ist der Einsatz von KI in den Bereichen Kundenservice (44 Prozent) und Produktion (41 Prozent). Nichtsdestotrotz ist die Verbreitung von KI noch nicht in allen Unternehmen angelangt. Dies liegt an den Herausforderungen, welche ein KI-Einsatz mit sich bringen: hohe Investitionskosten und Datensicherheit.

Insgesamt geben 13 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie bereits KI-Technologien im Einsatz haben, 15 Prozent befinden sich noch in der Planungsphase und 18 Prozent diskutieren den möglichen Einsatz von KI-Anwendungen. Befragt wurden die Teilnehmer auch nach den Veränderungen des Arbeitsalltages durch den Einsatz von KI. Dabei sehen 50 Prozent, dass KI eine Schlüsseltechnologie für die eigene Wettbewerbsfähigkeit ist. An die 53 Prozent der befragten geben an, dass KI-Kenntnisse in zehn Jahren den gleichen Stellenwert wie Office-Kenntnisse haben werden und über 60 Prozent sind sich einig, dass KI den Arbeitsalltag aller Mitarbeiter erleichtern wird.

Auswirkungen von Covid-19 auf die Digitalisierung

Ein weiterer Fokus der Umfrage lag auf den Auswirkungen der derzeitigen Covid-19 Situation auf die Unternehmen und der Fragestellung „Wirkt Covid-19 als Katalysator der Digitalisierung?“ Dabei sehen 39 Prozent der Teilnehmer positive Auswirkungen auf den Umgang der Mitarbeiter mit digitalen Technologien und 40 Prozent eine Beschleunigung der Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodels durch Covid-19.

Insgesamt konnten 75 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen in die Digitalisierung aufgrund der derzeitigen Pandemie steigern.

Zum Abschluss weist die Trendstudie auf Lerneffekte für Unternehmen hin:

  1. Die Krise als Chance begreifen.
  2. Der Digitalisierung ein Gesicht geben.
  3. Mitarbeiter durch den digitalen Wandel begleiten.
  4. Vernetzen und kooperieren.
  5. Neue Technologien in den Blick nehmen.
  6. Die Möglichkeit von KI intensiv ausloten.

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