Studie: Untersuchung der Auswirkungen von Digitalisierung auf Arbeitsmarkt und Beschäftigungseffekte

Der diesjährige HR-Report 2019 von Hays in Kooperation mit dem Institut für Beschäftigung und Employability IBE legt seinen Fokus auf die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Beschäftigungseffekte. Dabei ist die zentrale Fragestellung der Studie: Entstehen durch den digitalen Wandel unter dem Strich mehr Jobs oder steht ein massiver Schwund an? Die Betrachtung der Effekte erfolgt aus der qualitativen und quantitativen Perspektive. Zusätzlich wird, wie in den anderen HR-Reporten der letzten Jahre, eine Langzeitbetrachtung und eine spezifische Analyse zu den bereits etablierten Themen der HR-Trends durchgeführt. [1] Befragt wurden 686 Entscheider, davon 65% aus Deutschland, 18% aus der Schweiz und 17% aus Österreich.

Konkret wurde untersucht, welche Kompetenzen erforderlich sind, um mit den Entwicklungen der Digitalisierung in der Arbeitswelt Schritt zu halten und welche Maßnahmen gebraucht werden, um Mitarbeiter adäquat auf die digitalen Änderungen vorzubereiten. Als besonders wichtig zeigt sich das Wechselspiel zwischen Eigen- und Unternehmensverantwortung, d.h. gleichermaßen für Mitarbeiter auf die einzelne Beschäftigungsfähigkeit achten und für Arbeitgeber die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Die Befragten erwarten die meisten qualitativen Beschäftigungseffekte im IT-Bereich (43%), gefolgt von Vertrieb/Kundenservice (32%) und Personalwesen (30%). Dabei sollten Mitarbeiter Kompetenzen aus den Bereichen Fachkenntnisse (65%) und Medienkompetenz (28%) mitbringen Die Maßnahmen zur Vorbereitung der Mitarbeiter auf adäquate Änderungen der Arbeitswelt sehen die Befragten in der lebenslangen Fort- und Weiterbildung (50%), dem Erhalt der Work-Life-Balance (44%) und der Gesundheitsförderung (39%).

Funktionsbereiche, welche durch die Digitalisierung quantitative positive Beschäftigungseffekte erzielen werden, sind ebenfalls die IT (54%) und der Vertrieb/Kundenservice (50%), sowie zusätzlich der Forschungsbereich (43%). Dabei zeigen sich die Effekte durch Ergänzungen bestehender Jobprofile, Personalzuwachs in bestehenden Berufsbildern aber auch in der Entstehung komplett neuer Berufsbilder und Tätigkeiten durch die Digitalisierung. Negative quantitative Effekte durch die Digitalisierung seien in den Bereichen Personalwesen (16%), Finanzwesen (13%) und Produktion (12%) zu erwarten. Diese Effekte zeigen sich unter anderem durch eine Verkleinerung der Kernbelegschaft, das Outsourcing von Tätigkeiten oder die Substitution von bestehenden Tätigkeiten durch digitale Technologien.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass von Mitarbeiter im Rahmen des digitalen Wandels vermehrt ein Gleichgewicht zwischen Hard und Soft Skills verlangt wird. Es werden zunehmen Generalisten und Experten mit themenübergreifenden Erfahrungen, aber auch Kreative Köpfe gesucht. Führungskräfte werden als Coach, Personalentwickler und auch strategische Partner gesehen. Doch auch mit Fokus auf die Digitalisierung bleiben die drei wesentlichen Trends im Bereich HR die Mitarbeiterbindung, die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen. Gerade im Rahmen der Digitalisierung zeigt sich eine hohe Wichtigkeit in der Beschäftigungsfähigkeit. Die Mitarbeiter sollten kontinuierlich auf einem hohen Stand sein, damit sie neue Rollen und Tätigkeiten gut umsetzen können.

Link zum Volltext der HR-Studie 2019:

https://www.hays.de/documents/10192/118775/hays-studie-hr-report-2019.pdf/b4dd2e3c-120e-8094-e586-bdf99ac04194



[1] Der HR-Report wird jährlich durchgeführt – alle Ergebnisse und Berichte sind unter www.hays.de/studien sowie unter www.ibe-ludwigshafen.de/publikationen einzusehen.

Beitrag veröffentlicht am 10. April 2019 und zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2021.