Studie: Digitalisierungsgrad steigt in Deutschland auf neues Höchstniveau

Die große Gesellschaftsstudie D21-Digital-Index zur Abbildung des jährlichen Lagebildes der digitalen Gesellschaft wurde für den Zeitraum 2018/2019 erneut veröffentlicht. Hinter dem Index steht die Initiative D21 – Ein Netzwerk für die digitale Gesellschaft bestehend aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. In der 2018/2019 erschienenen Studie wird der Schwerpunkt auf die Diversität der digitalen Gesellschaft gelegt und betrachtet diese vor allem aus dem Blickpunkt der unterschiedlichen urbanen und ländlichen Regionen. Zusätzlich werden zum ersten Mal die großen Zukunftsthemen Smart Home und e-Health stärker untersucht.

Durch die jährliche Anpassung des Fragebogens, werden aktuelle Entwicklungen des digitalen Wandels und neue Anforderungen gegenüber der Gesellschaft abgebildet. Befragt wird die Grundgesamtheit der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren – damit liegt die Basis der Befragung bei über 63 Millionen Personen.

Im Vergleich zum letzten Index aus dem Jahr 2017/2018¹ ist der Digitalisierungsgrad in Deutschland 2 Punkte angestiegen und liegt nun bei 55 Punkten (von 100 Punkten). Gemessen werden dabei die unterschiedlichen Dimensionen Zugang, Nutzungsverhalten, Kompetenzen und Offenheit. Die jeweiligen Dimensionen werden dabei mit unterschiedlicher Gewichtung in den Digital-Index berücksichtigt (vgl. Abbildung 1). Den größten Einfluss auf den Index haben die digitale Kompetenz und der Zugang zur Digitalisierung.

Abbildung 1: Gewichtete Zusammensetzung des Digital-Index

Mit dem Gesamtwert von 55 Indexpunkten steigt der Digitalisierungsgrad im Jahr 2018/2019 nach einer mehrjährigen Stagnation auf sein bisheriges Höchstniveau an. Diese Zunahme lässt sich hauptsächlich auf die Aufstockung der technischen Ausstattung innerhalb der deutschen Gesellschaft zurückführen. Damit bestätigt der Digital-Index das weitere Voranschreiten der Gesellschaft in Richtung Digitalisierung. Gleichzeitig zeigt sich ein enormes Risiko der digitalen Welt: umso mehr die Digitalisierung zum Alltag der Menschen zählt, desto mehr Außenstehende verlieren den Anschluss. Denn obwohl die Internetnutzung der Gesellschaft immer weiter zunimmt, sind noch an die 10 Mio. Bundesbürger/Innen offline.

Abbildung 2: Wohlfühlfaktor gegenüber intelligenten Geräten

Die Untersuchung der zwei Schwerpunktthemen Smart Home und e-Health zeigt, dass die Gesellschaft bisher kaum Erfahrungen mit diesen großen Zukunftsthemen gemacht hat. Mit keinem der intelligenten Geräte fühle sich die Gesellschaft wohl (vgl. Abbildung 2), jedoch scheint die Akzeptanz zur Nutzung der Geräte prinzipiell vorhanden zu sein.
Zusammengefasst zeigen sich folgende Trends der digitalen Gesellschaft:

  • Die mobile Internetnutzung nimmt weiterhin deutlich zu,
  • digitale Kompetenzen der deutschen Gesellschaft steigen vermehrt an,
  • WhatsApp ist das am stärksten verbreitete soziale Medium,
  • durch die DSGVO zeigt sich bei einem Drittel der Gesellschaft ein deutlich verantwortungsvoller Umgang mit persönlichen Daten,
  • neue Chancen für Jobentwicklungen ergeben sich durch die Digitalisierung,
  • jeder vierte kann sich bereits den Einsatz von Telemedizin vorstellen,
  • jeder zweite ist bereits daran interessiert, sein Wissen bzgl. digitalen Themen weiter auszubauen.

¹Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse zum D21-Digital-Index 2017/2018 ist hier nachzulesen:
https://www.lsa-partnernetzwerk.de/ein-aktuelles-lagebild-zur-digitalen-gesellschaft-in-deutschland/

Weitere Informationen zur Initiative D21:
https://initiatived21.de/
Direktlink zur Studie:
https://initiatived21.de/app/uploads/2019/01/d21_index2018_2019.pdf

Beitrag veröffentlicht am 11. Juni 2019 und zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2021.