Diese Bestandsaufnahme erfolgt im Rahmen der Initiative Transform Local und ist als Zukunftsradar Digitale Kommune vom Institiut für Innovation und Technik (iit) in Zusammenarbeit mit dem Bund deutscher Städte- und Gemeinden (DStGB) veröffentlicht wurden. Im Mittelpunkt der Studie steht der aktuelle Stand der Digitalisierung der deutschen Kommunen, die Identifizierung von akuten Handlungsbedarfen sowie mögliche Anknüpfungspunkte für den digitalen Transformationsprozess. Befragt wurden Personen mit Leitungsfunktionen in den Kommunen, wie Bürgermeister*innen, Dezernenten, Beigeordnete, Fachbereichsleitende sowie Amtsleitende. Insgesamt haben sich 538 Kommunen an der Befragung beteiligt. Erfreulich dabei, dass Sachsen-Anhalt mit den teilnehmenden 33 der insgesamt 218 Kommunen im Bundesland einen vergleichsweise hohen Beteiligungsanteil verzeichnet. Keinerlei Rückmeldung kam aus dem Bundesland Thüringen sowie aus den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.
Insgesamt konnte jede dritte Gemeinde beim Thema Digitalisierung Fortschritte verzeichnen. Nur etwa 2% der befragten Kommunen gaben an, dass sich ihr Digitalisierungsstatus im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hätte. Dennoch fühle sich knapp die Hälfte aller Kommunen nicht ausreichend vorbereitet, um die Digitalisierung in den nächsten Jahren auch effektiv voranzutreiben.
Größter Handlungsbedarf wird vor allem in den Punkten des Breitbandausbaus (43%), der Personalausstattung (38%) und gerade in der fachlichen Expertise (28%) gesehen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierung keine rein technische Herausforderung mehr ist. Vielmehr besteht die Kernaufgabe eines erfolgreichen Digitalisierungsprozesses aus der Einbindung von vorhandenen und kompetenten Mitarbeitenden. Auch haben eine Mehrzahl (55%) der befragten Kommunen noch keine eigene Digitalisierungsstrategie. Dabei scheint genau solch eine Strategie für einen nachhaltigen Digitalisierungsprozess als äußerst wichtig. Gerade die Strategie und die Vernetzung untereinander zeigen sich als zentrale Erfolgsfaktoren der Digitalisierung. Immerhin sind gerade 29% der Kommunen dabei eine solche Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Wahrscheinlichkeit auf den Erfolg des Digitalisierungsvorhabens steigt, wenn sich digitale und persönliche Dienstleistungen langfristig nicht ausschließen, sondern ergänzen. Eine Vernetzung innerhalb der Kommune, aber auch über die eigenen Stadtgrenzen hinaus, kann dabei von großer Bedeutung sein.
Weiter Information und Zugang der Studie:
https://www.iit-berlin.de/de/publikationen/zukunftsradar-digitale-kommune
Beitrag veröffentlicht am 24. Oktober 2019 und zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2021.