Digitalisierungsgrad der Gesellschaft nimmt zu, Internetnutzung in Sachsen-Anhalt steigt auf 87 Prozent

Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Menschen, die in Sachsen-Anhalt das Internet nutzen, deutlich zugelegt. Zu diesem Ergebnis kommt der Digitalindex 2021/2022. Die Initiative D21 untersucht seit 2014 jedes Jahr die Lage des Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland und bildet einen umfassenden Digitalisierungsindex. Es werden sowohl Langzeitentwicklungen als auch aktuelle Schwerpunktthemen betrachtet. Der Digital-Index wird als Kennzahl (zwischen 0 und 100) berechnet, anhand der unterschiedlich gewichteten Dimensionen Zugang, Nutzungsverhalten, Kompetenz und Offenheit. Der Indexwert ist in diesem Jahr von 60 auf 63 Punkte gestiegen. Die Veränderungen der Dimensionen lässt sich in der folgenden Grafik ablesen. 

Neu ist dieses Jahr jeweils ein Schwerpunkt auf digitale Nachhaltigkeit und auf die Unterschiede zwischen sechs Generationen und ihren Erfahrungen mit der digitalen Entwicklung in verschiedenen Lebensabschnitten. Hohe digitale Fähigkeiten sind vor allem in den Generationen nach den Babyboomern ab Jahrgang 1966 vertreten. Im folgenden Auszug wird beginnend mit der jungen Generation Z beschrieben, welche Rolle Digitales in ihrem Leben einnimmt. 

D21-Digitalindex der Inititative D21 Generationen

Beim Thema Nachhaltigkeit haben die bieten die Befragten kein klares Bild. Gleiche Anteile gehen von einem eher positiven bzw. eher negativen Einfluss der Digitalisierung auf die ökologische Nachhaltigkeit aus. Ein Fünftel glaubt an keinen bedeutsamen Einfluss. Die AutorInnen meinen, das liege an einem Mangel an verständlich aufbereiteten Informationen zu dem Thema. 

Was den Zugang zum Internet angeht, hat die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr einen vergleichsweise großen Sprung gemacht. 87 Prozent der Menschen nutzen nun zumindest ab und zu das Internet. Im Jahr zuvor waren es noch 81 Prozent, ein Anstieg von sechs Prozentpunkten. Bundesweit stieg dieser Wert von 88 Prozent um drei Punkte auf 91 Prozent. Dazu der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz in seinem Grußwort, Dr. Robert Habeck: 

Erstmals sind mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland online. Auch bewegt sich mittlerweile knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung äußerst souverän in der digitalen Welt. 15 Prozent stehen aber nach wie vor im digitalen Abseits. Dies sollte uns anspornen, die digitale Bildung weiter auszubauen und damit Zugang und Teilhabe weiter zu stärken. Die positive Wirkung der Digitalisierung wird sich schließlich nur dann für alle entfalten, wenn der Wandel der Gesellschaft in der Mitte verankert ist und er von allen angenommen wird.“

Keine großen Veränderungen gibt es beim Nutzungsverhalten gegenüber dem Vorjahr. Die Nutzung von Homeoffice stagniert auf dem hohen Wert des Vorjahres (31 Prozent aus allen Berufsgruppen) und auch bei der Nutzung von Anwendungen und Diensten gibt es keine großen Veränderungen. WhatsApp wird von 76 Prozent der Bevölkerung genutzt und ist mit Abstand das stärksten verbreitete soziale Medium vor YouTube (49 Prozent) und Facebook 45 (Prozent).

Was die Kompetenzen angeht, sind die digitalen Fähigkeiten genau wie Indexwerte mit jeder jüngeren Generation stärker ausgeprägt als in den älteren. Nur gut die Hälfte der Menschen traut sich zu, unseriöse Nachrichten zu erkennen, bei Menschen mit niedriger Bildung ist ein Drittel.

Im Abschnitt Offenheit der Studie werden Einstellungen gegenüber der digitalen Welt und dem Internet zusammengefasst. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) glauben, dass sie persönlich von der Digitalisierung profitieren, ein Viertel empfindet aber auch einen „ständigen Druck“, mit den Entwicklungen der Digitalisierung Schritt zu halten. 79 Prozent meinen, dass man „ohne Grundkenntnisse der Digitalisierung“ heutzutage kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Im Jahr zuvor waren es noch 74 Prozent. 

Für weitere Ergebnisse und interessante Detailvergleiche zwischen den Generationen lohnt sich ein Blick in die Langfassung der Studie. 

Zu unserer Zusammenfassung der Ergebnisse des Digitalindexes 2020/2021 gelangen Sie hier.

Beitrag veröffentlicht am 28. Februar 2022 und zuletzt aktualisiert am 1. Juni 2022.