Digitale Arbeitswelt nach der Corona-Krise – Das Positionspapier von Bitkom

In seinem Positionspapier stellt der Branchenverband Bitkom seine politischen Vorschläge zu dem Thema „Digitale Arbeitswelt nach der Coronakrise“ vor. 

Laut einer Bitkom-Befragung Mitte März arbeitet schon jeder Zweite ganz oder teilweise im Homeoffice. Mobiles Arbeiten hat sehr dabei geholfen, Geschäfte am Laufen zu halten. Besonders gut lief das bei Unternehmen, die Arbeitsabläufe und Organisation digitalisiert haben, durch Einführung digitale Prozesse und Tools zur Zusammenarbeit. Grundlage war auch die Nutzung sicherer digitaler Infrastrukturen (Endgeräte, Software, Cloud) und die Einführung neuer digitaler Geschäftsmodelle (z.B. die Veranstaltung von Online-Konferenzen). 

Der Verband ist überzeugt, dass sich die in der Krise eingesetzten digitalen Lösungen dauerhaft etablieren werden (z.B. Homeoffice, Lernangebote, Online-Konzerte, Telemedizin). Es werden Vorschläge für regulatorische Veränderungen gemacht, um aus den Erfahrungen der letzten Monate die richtigen Schlüsse zu ziehen. 

Kein Rechtsanspruch, sondern Anreize sollen mobiles Arbeiten und Homeoffice fördern. Das können Vereinfachungen für den Werbungskostenabzug für Homeoffice-Infrastruktur und eine Zulage für ortsunabhängiges Arbeiten bei der Lohnsteuer sein, um Arbeitnehmer und -geber zu entlasten. Mit konjunkturellen Maßnahmen sollten die Unternehmen gefördert werden, die durch Digitalisierung ihrer Organisation, Infrastruktur und ihres Geschäftsmodells ortsunabhängiges Arbeiten überhaupt erst ermöglichen. 

Der Verband meint, da zeit- und ortsflexibles Arbeiten für einen großen Teil der Wirtschaft zum Standard geworden sei, müsse das Arbeitszeitgesetz entsprechend angepasst werden: Umstellung von täglicher auf wöchentliche Höchstarbeitszeit, sowie Flexibilisierung der 11-stündigen Ruhezeit. 

Für Betriebsräte sollten dauerhaft virtuelles Arbeiten ermöglicht und Online-Betriebsratswahlen zugelassen werden. 

Einschränkungen für Online-Weiterbildungungen während Kurzarbeit sollten refomiert werden. Außerdem sollten Weiterbildungsangebote zeitgemäß und niedrigschwellig angeboten werden. Wichtige Themen wären neben der Digitalisierung, alles rund um das Arbeiten in flexiblen Arbeitsformen und digitale Kollaboration.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Positionspapier:

https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Digitale-Arbeitswelt-nach-der-Corona-Krise