Büros nutzen mehr digitale Technologien und weniger Papier, Post und Fax

 

PapierrollenDie Büros in deutschen Unternehmen sind digitaler geworden. Die Nutzung von Fax und Briefpost geht deutlich zurück, der Einsatz von Smartphones und Onlinemeetings hat stark zugenommen. Außerdem geht die Nutzung von Papier überwiegend zurück. Zu diesen Erkenntnissen kommt der Digital Office Index 2022 vom Verband Bitkom. Für den repräsentativen Index wurden Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden befragt. Wir fassen die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Digitalisierungsvoraussetzungen haben sich gebessert

  • fast alle Unternehmen sind beim Thema Digitalisierung aufgeschlossen (89 Prozent)
  • Immer mehr Unternehmen verfolgen eine Digitalstrategie:
    • 2022: 83 Prozent
    • 2020: 74 Prozent
    • 2018: 68 Prozent
  • einem Viertel der Unternehmen fehlt es an Personal mit den erforderlichen Kompetenzen, um die Digitalisierung voranzutreiben, umgekehrt verfügen drei Viertel über solches Personal
  • Unter den Großunternehmen ab 500 Mitarbeitenden investieren etwas mehr in die Fort- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten (79 Prozent) als bei Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitenden (74 Prozent) und mit 20 bis 99 Mitarbeitenden (69 Prozent)

Wandel zu mehr digitalen Diensten und Technologien

  • deutlichen Wandel kann bei der Frage nach dem häufigen Einsatz von internen und externen Kommunikationskanälen sehen:
    • E-Mail (100 Prozent) und Festnetz-Telefonie (96 Prozent) waren und sind die Standardmittel der Kommunikation
    • der häufige Einsatz von Smartphones in Unternehmen hat stark zugenommen von 51 Prozent im Jahr 2018, über 81 Prozent im Jahr 2020, auf 83 Prozent 2022
    • Onlinemeetings wurden 2022 (72 Prozent) auch nach 2020 (61 Prozent) von noch einmal mehr Unternehmen häufig genutzt als noch 2018 (48 Prozent)
    • einen starken Rückgang gab es bei Briefpost und Fax. Briefe wurden 2018 noch von 71 Prozent der Unternehmen häufig eingesetzt, 2020 fiel der Wert auf 56 Prozent und 2022 auf 48 Prozent. Das Fax wurde 2018 von 62 Prozent der Unternehmen häufig genutzt, 2020 von 49 Prozent und 2022 von nur noch 40 Prozent.
    • Der Einsatz von Kollaborationstools wie z. B. Slack oder Microsoft Teams stieg um 4 Prozentpunkte gegenüber 2020 auf nun 40 Prozent. Mehr als drei Viertel nutzen darin die grundlegenden Funktionen wie Videokonferenzen, Terminmanagement, Chats und Dateiablage zur Zusammenarbeit an Dokumenten. Werkzeuge zur Verfolgung und Verteilung von Aufgaben (65 Prozent) oder virtuelle Arbeitsräume für Teams oder Projekte (41 Prozent) werden in deutlich weniger Unternehmen genutzt.
  • Enterprise Content Management (ECM), also Dokumentenverwaltungssysteme, sind 2022 inzwischen in 76 Prozent der Unternehmen im Einsatz (2020: 68 Prozent). Ähnlich verbreitet sind Customer-Relationship-Management-Anwendungen zur Verwaltung von Kundenkontakten mit 77 Prozent (2020: 60 Prozent)
  • Enterprise Ressource Planning (ERP), die digitale Planung und Steuerung von Material und Personal, wird sogar von 95 Prozent der Unternehmen eingesetzt (2020: 77 Prozent)

Papierarmes Arbeiten hat stark zugenommen

  • 72 Prozent der Unternehmen „gelingt es, Briefpost zunehmend durch digitale Kommunikation zu ersetzen“ (2020: 64 Prozent; 2018: 30 Prozent)
  • Der Anteil von Unternehmen, der völlig papierlos arbeitet, ist von 1 Prozent im Jahr 2018 auf inzwischen 8 Prozent angestiegen
  • 53 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie „weniger digitale Dokumente ausdruck[en] als noch vor einem Jahr“. 2018 sagten dies erst 33 Prozent

Was sind die größten Digitalisierungshürden für das einzelne Unternehmen?

  • Die in den Vorjahren am häufigsten genannten Hürden wurden nun von noch mehr Unternehmen genannt
    • „Der Investitionsbedarf ist zu hoch“ meinen 73 Prozent (2020: 70 Prozent, 2018: 52 Prozent)
    • einen „unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten“ befürchten 65 Prozent (2020: 65 Prozent, 2018: 51 Prozent)
    • „Zu wenig qualifiziertes Personal“ haben 64 Prozent der Unternehmen (2020: 62 Prozent, 2018: 50 Prozent)
  • Mit 19 Prozent ist die Unklarheit des wirtschaftlichen Nutzens weniger verbreitet als 2020 mit 27 Prozent und 2018 mit 19 Prozent
  • Zum Vergleich: diese Studie untersuchte auch Hürden und Hemmnisse der Digitalisierung in Unternehmen und kam zu einem differenzierten Ergebnis

Mehr Studienzusammenfassungen finden Sie unter Zahlen, Daten, Fakten.

Beitrag veröffentlicht am 23. Mai 2022 und zuletzt aktualisiert am 2. Juni 2022.