Analyse zeigt Wirkungen und Zusammenhänge von Digitalisierungs- und Innovationsprojekten in Unternehmen

Digitalisierung und Innovationen zählen allgemein zu den wichtigen Treibern von Fortschritt und Wachstum in Unternehmen. Eine Auswertung von KfW Research beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Digitalisierung und Innovationen und deren Bedeutungen für KMU. Dazu wurden Befragungsdaten von mittelständischen Unternehmen, die nur reine Digitalisierungsprojekte durchführen, mit solchen verglichen, die Digitalisierungsprojekte mit Innovationen kombinieren. Im Folgenden lesen Sie die wichtigsten Erkenntnisse.

Um die Ergebnisse einordnen zu können, ist es wichtig zu verstehen wie sich Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben voneinander unterscheiden. Mit beiden Aktivitäten versuchen Unternehmen gezielt durch Neuerungen ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Reine Digitalisierung beschränkt sich dabei auf die Infrastruktur und die Art der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Innovationen hingegen müssen sich deutlich vom Status-Quo unterscheiden und können auch von nicht technischer Art sein. 

Im Vergleich zeigt sich, dass Mittelständler die Innovations- und Digitalisierungsvorhaben kombinieren im durchschnittlicher deutlich größer (49 vs. 25 Beschäftige) sind. Außerdem sind sie eher etwas älter (39 vs. 36 Jahre) und zählen tendenziell häufiger zum verarbeitenden Gewerbe (29% vs. 15%) und seltener zum Baugewerbe (9% vs. 19%) als Unternehmen die nur reine Digitalisierungsvorhaben umsetzen. 

Interessanterweise weisen die beiden verglichenen Gruppen keine relevanten Unterschiede auf, was ihre Produktivität und Bonität angeht. Allerdings wachsen die reinen Digitalisierer langsamer als die Unternehmen, die Digitalisierungs- und Innovationsprojekte kombinieren. 

Der Autor des Untersuchungspapiers arbeitet empirisch auch heraus, dass die reinen Digitalisierer anspruchsvollere digitale Anwendungen wie digitale Plattformen, Big Data sowie KI-Anwendungen seltener nutzen. Er erklärt dies damit, dass das notwendige Know-How für diese Anwendungen häufiger in Unternehmen liegt, die Innovationen hervorbringen. Als Schlussfolgerung sieht der Autor die Digitalisierung nur mit kleinen Schritten voranschreiten und betont, dass sich Digitalisierung und Innovation gegenseitig bedingen. Die Digitalisierung dürfe deswegen nicht nur separat betrachtet werden.